Konfliktmanagement ≠ Konfliktlösung lautet die Überschrift eines Artikels von Klaus Harnack in der Ausgabe 1. Quartal 2017 der Zeitschrift „Die Mediation„. Der Verfasser hat mir hier aus dem Herzen gesprochen.

In der Tat ist Hauptaufgabe eines Konfliktmanagers nicht, Konflikte zu lösen. Das sollte er können und er sollte auch in der Lage sein, Konflikte zu beurteilen und die im konkreten Fall beste Konfliktlösungsmethode vorzuschlagen. Daher ist es auch nicht verkehrt, wenn der Konfliktmanager in einem Unternehmen selbst eine Mediationsausbildung hat und auch Mediation ausübt (oder ausüben kann).

Die eigentliche Aufgabe eines Konfliktmanagers ist jedoch, für eine Konfliktkultur im Unternehmen zu sorgen. Unter Konfliktkultur in einem Unternehmen verstehe ich, dass Konflikte überhaupt frühzeitig wahrgenommen werden und dann auch an einer Lösung des Konflikts gearbeitet wird. Insbesondere gehört zu einer (positiven) Konfliktkultur im Unternehmen, dass Konflikte als Chance zur Weiterentwicklung und Klärung verstanden werden und nicht als Unfall, den es zu vermeiden gilt.

Zu den Aufgaben eines Konfliktmanagers gehört es aber auch, Konfliktprophylaxe in der Form zu betreiben, dass bei allen Unternehmensentscheidungen überprüft wird, ob die Entscheidung zu Konflikten führen kann und wie diese Konflikte (die ja vielfach nicht vermeidbar sind)  frühzeitig bearbeitet werden können.

Drittens sollte ein Konfliktmanager für eine Professionalisierung der Streitkultur im Unternehmen sorgen. Dies bedeutet, dass die Führungskräfte geschult werden im Erkennen von Konflikten und auch im Lösen von Konflikten. Dies zumindest zu organisieren ist Auftrag eines Konfliktmanagers.

Wir bieten ab Herbst einen neuen Ausbildungsgang „Konfliktmanager im Unternehmen“ an, der in 150 (Zeit-) Stunden genau diese Fähigkeiten vermittelt und auch die Ausbildung zum zertifizierten Mediator mit umfasst.