Das Modell des Johari-Fensters wurde von Joe Luft und Harry Ingham entwickelt (daher auch der Name Joe Luft Harry Ingham). Es wird üblicherweise für die Persönlichkeitsentwicklung verwandt. Es lässt sich aber auch als Bild für die Informationsverteilung in einer Mediation (bzw. in jeder Verhandlung) nutzen.

Es gibt 4 Bereiche. Der Erste Bereich wird in diesem Zusammenhang als „Arena“ bezeichnet. Es ist der Bereich, der beiden Verhandlungspartnern bekannt ist. Ein zweiter Bereich ist der „Blinde Fleck“. Aus der Sichtweise eines der Verhandlungspartner ist ihm in diesem Bereich die Information nicht bekannt aber seinem Gegenüber. Ein dritter Bereich ist wird als „Fassade“ bezeichnet. Hier hält einer der Verhandlungspartner Informationen zurück. Im letzten Bereich sind die Informationen beiden nicht bekannt.

Am Beginn einer Mediation ist normalerweise die Arena relativ klein. Das Johari-Fenster sieht dann ungefähr so aus:
Aufgabe des Mediators ist nun, dass die dem jeweils anderen unbekannten Bereiche verringert werden. Dies geschieht in der Mediation bereits in der Konfliktdarstellung und dann in der Konflikterhellung. Dadurch, dass der Mediator einen geschützten Rahmen herstellt, in dem die Parteien ohne Furcht vor negativen Folgen Informationen preisgeben können, verändert sich das Johari-Fenster und der Bereich der Arena wird größer. Damit schafft die Mediation einen viel größeren Raum für interessengerechte Lösungen, eine Voraussetzung für Win-Win-Ergebnisse. Im Idealfall verändert sich das Johari-Fenster wie in der Abbildung unten:

Auch in einer Verhandlung außerhalb einer Mediation wäre es sinnvoll, den Rahmen der Arena im gleichem Maß zu erweitern. Dies funktioniert allerdings nur, wenn zwischen den Verhandlungspartnern Vertrauen aufgebaut wird. Vertrauen ist daher der zentrale Punkt sowohl bei Verhandlungen als auch bei einer Mediation. In der Mediation ist es Aufgabe des Mediators, dieses Vertrauen herzustellen.

P.S.: Es wurde aus Gründen der leichteren Lesbarkeit die männliche Formulierung gewählt.