Konflikte im Unternehmen kosten die Unternehmen viel Geld. Laut einer Untersuchung der Wirtschaftskammer Wien beträgt das Einsparungspotential durch positive Konfliktlösung mehr als 19 % der Kosten. Vor allem im Personalbereich (Reduzierung von Krankenstand und Fluktuation) können durch Einführung eines Konfliktmanagementsystems in Unternehmen Kosten eingespart werden. Hier liegt ein großes Potential. Fast 20 % der Kosten einzusparen, ohne Personal zu reduzieren ist eine attraktive Möglichkeit für Unternehmen.

Sehr intensiv setzt sich auch eine Studie der Unternehmensberatung KPMG mit den Konfliktkosten und deren Erfassung im Unternehmen auseinander. Grundlage der Studie ist ein Fragebogen über Konfliktkosten, der an 4000 Unternehmen vergesandt wurde. Zugrunde gelegt wurde ein recht weiter Konfliktbegriff („Als Konflikt im Rahmen des Konfliktkostenmodells von KPMG wird jede Planabweichung oder Plangefährdung bei der Umsetzung der wirtschaftlichen Ziele eines Unternehmens durch den Einsatz seiner Ressourcen und dabei vor allem der Arbeitszeit seiner Mitarbeiter verstanden.“ Seite 11).

Richtigerweise wurde dabei unterschieden in notwendige Konflikte, die für die Entwicklung eines Unternehmens förderlich sind (funktionale Konflikte) und solche, die für ein Unternehmen schädlich sind (dysfunktionale Konflikte). Nur letztere sollten durch Einführung eines Konfliktmanagementsystems reduziert werden.

Die Studie regt Unternehmen dazu an, Konfliktkosten im Rahmen des Controllings zu quantifizieren und aufgrund der gewonnenen Zahlen durch ein Konfliktbearbeitungsmanagement die (dysfunktionalen) Konfliktkosten zu reduzieren. Auch hier wird ein erhebliches Einsparungspotential in der Redutzierung von Konfliktkosten gesehen.

Auch wenn die Konfliktkosten im Unternehmen noch nicht erfasst werden, sollte es für jedes Unternehmen eine Überlegung wert sein, ein Konfliktmanagementsystem einzuführen. Hier spielen innerbetriebliche Mediatoren eine große Rolle. Eine weitere Voraussetzung ist es auch, die Einstellung des Unternehmens zu Konflikten zu überdenken („In meiner Abteilung gibt es keine Konflikte!“). Konflikte sind normal, wo Menschen miteinander arbeiten. Sie sind zum Teil notwendig, um ein Unternehmen voran zu bringen. Nur wo Konflikte (positiv) bearbeitet werden, können sich Veränderungen ergeben.

Ab September bieten wir einen berufsbegleitenden Lehrgang zum Mediator/Mediatorin im Unternehmen an, der mit einem Zertifikat der IHK Saarland abschließt. Weitere Informationen finden Sie hier.