In der Phase der Konflikterhellung wurde das gegenseitige Verstehen gefördert, weil nicht mehr um Positionen gestritten wurde. Es entsteht (im Idealfall) eine kooperative Grundstimmung, die Raum schafft, Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Zunächst geht es darum, eine möglichst große Zahl von Lösungsmögllichkeiten zusammenzutragen, ohne diese zunächst zu bewerten, anzunehmen oder abzulehnen. Der Mediator hält sich auch in dieser Phase zurück, auch wenn er meint, die richtige Lösung bereits im Kopf zu haben. Die richtige Lösung ist die, die die Konfliktpartner für richtig halten. Der Mediator fördert das Produzieren von Lösungsmöglichkeiten, indem er ein Brainstorming moderiert und auf die Regeln des Brainstorming achtet. Brainstorming zeichnet sich dadurch aus, dass möglichst viele Vorschläge auf einem Flipchart notiert werden (Masse statt Klasse). Eine Bewertung der Vorschläge unterbleibt (auch körpersprachlich). Erst wenn keine neuen Ideen mehr vorgebracht werden, können die Lösungsmöglichkeiten inhaltlich diskutiert werden.

Eine weitere Möglichkeit ist, Abstand zu gewinnen und aus dem Abstand heraus neue Ideen zu entwickeln. Sicherlich sind auch Ihnen bereits unter der Dusche oder bei anderen Gelegenheiten, die besten Ideen gekommen sind, nachdem sie überhaupt nicht mit dem eigentlichen Problem beschäftigt waren. Dies kann auch in der Mediation genutzt werden.

Hilfreich kann auch sein, festgefahrene Denkstrukturen zu verlassen und den Zufall strategisch zu nutzen. Der Mediatior regt hier die Ideenfindung an, indem er zum Beispiel Zufallsworte aus einem Duden zur Anregung der Ideenproduktion vorgibt.

Letztlich geht es darum, den „Kuchen zu vergrößern“ um so mehr Raum für eine Konsenslösung zu schaffen. Je mehr Vorschläge notiert wurden, desto größer die Chance, eine für alle Konfliktpartner passende Lösung zu finden. Dies geschieht dann in der fünften Phase der Mediation.