In Abwandlung des Buchtitels von Paul Watzlawick (Vom Schlechten des Guten) geht es darum, im (angeblich) Schlechten das Gute zu sheen. Als Mediator beschäftige ich mich mit Konflikten (fast) jeder Art. Konflikt ist ein Begriff, der von vielen Menschen mit etwas Negativem gleichgesetzt wird. Konflikte wollen wir alle nicht erleben und viele tun alles, um Konflikte zu vermeiden oder ihnen aus dem Weg zu gehen.

Tatsache ist aber, dass Konflikte notwendig sind. Sie sind dazu da, Dinge, die im Unklaren waren, zu klären. Das hat auch eine bereits vor einigen Jahren erstellte Studie der Unternehmensberatung CPP über Arbeitsplatzkonflikte herausgefunden. Immerhin 76% aller Befragten in mehreren Ländern sind der Meinung, dass der Konflikt zu etwas besserem geführt habe. 41% meinten, dass sie andere nun besser verstehen könnten, jeder Dritte erlebte dann mehr Kollegialität, 29% konnten dann Probleme/Herausforderungen besser meistern, 21% erlebten eine Steigerung der Teamleistung, bei 18% wuchs die Motivation und immerhin bei 9% führte die Konfliktbeilegung zu neuen Ideen oder Innovationen. Nur 24% konnten nichts Positives erkennen.

Also sollte man letztlich nicht vor dem Konflikt fliehen oder ihn unter den Teppich kehren. Es geht darum, Konflikte so auszutragen, dass persönliche Verletzungen vermieden werden. Dann haben Konflikte eine positive Wirkung.

Es ist daher wichtig, dass in einem Unternehmen eine Konfliktkultur geschaffen und auch gelebt wird. Leider ist dies in vielen Unternehmen noch nicht der Fall („Bei mir gibt es keine Konflikte!“). Hier helfen innerbetriebliche und externe Mediatoren beim Aufbau eines Konflitkmanagementsystems, dessen Kernpunkt eben die Entwicklung einer Kultur des Konflikts ist.

Ab 25.09.2014 beginnt ein weiterer Lehrgang „Mediator/-in im Unternehmen (IHK)“, der mit einem Zertifikat der IHK Saarland abschließt. Informationen hierzu erhalten Sie hier.