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Wie lange dauert eine Mediation?

Das ist oft eine erste Frage an mich als Mediator: wie lange dauert das Mediationsverfahren? Darauf kann ich keine konkrete Antwort geben. Das hängt von vielen Umständen ab: wie hoch ist das Konfliktpotenzial bei den Parteien? Wie viele unterschiedliche Streitthemen sind zu klären? Gibt es Punkte, die durch Dritte wie etwa Sachverständige geklärt werden müssen? All dies und noch mehr beeinflusst die Dauer einer Mediation.

Die Dauer der Mediation hängt auch davon ab, die sie zeitlich gestaltet werden kann. Man kann einzelne Sitzungen von anderthalb bis zwei Stunden durchführen. Dann hängt es auch davon ab, wie zeitnah die einzelnen Sitzungen stattfinden kann. Oder es werden längere Sitzungen von mehreren Stunden (mit angemessenen Pausen dazwischen) vereinbart.

Daher kann eine Mediatoren die Frage nach der Dauer einer Mediation nicht seriös beantworten. Eins kann aber klargestellt werden: Eine Mediation kommt so gut wie immer wesentlich schneller zu einem Ergebnis als ein Gerichtsverfahren.

Wie lange dauern Gerichtsverfahren?

Auch das lässt sich nicht für jeden Fall im Vorhinein konkret beantworten. Die Statistiken besagen aber, dass Sie frühestens nach ca. sechs Monaten ein Urteil erwarten können. Mein längster Unterhaltsprozess, den ich als Anwalt für den Beklagten begleitet habe, hat seinerzeit fünf Jahre gedauert, bis es einem Richter gelungen ist, durch kreatives Vorgehen die Parteien zu einem Vergleich zu bewegen.

Das liegt nicht daran, dass Richter faul wären (auch wenn es volle Richter geben sollte). Grund sind vielmehr die Vorgaben der Verfahrensordnungen. So müssen zunächst Gerichtskosten angefordert werden oder über Anträge auf Prozesskostenhilfe bzw. Verfahrenskostenhilfe bestritten werden, Schriftsatz Fristen müssen eingehalten werden und Ladungsfristen. So kommt es zu unvermeidlichen Verzögerungen. Zu der Verlangsamung folgen Gerichtsverfahren tragen dann noch die Rahmenbedingungen bei Gericht bei. Das fängt bei Personalengpässen an und endet nicht bei mangelnden räumlichen Gegebenheiten.

Natürlich verzögert auch die Einschaltung eines Sachverständigen oder eine sonstige Beweisaufnahme die Erledigung eines Prozesses. Nicht umsonst habe ich daher als Titelbild dieses Beitrags das Foto einer Schnecke ausgewählt.

Der Vorteil der Mediation

Im Gegensatz zum Prozess können Sie in der Mediation das Verfahren und dessen Bauer mitgestalten. Es liegt ein gutes Stück in Ihrer Hand (und in der Hand der anderen Partei), wie schnell die Mediation eine einvernehmliche Regelung herbeiführen kann.

Jeder Konflikt belastet alle Betroffenen. Je länger er ungeklärt bleibt, desto stärker werden ihre Nerven beansprucht. Daher schont ein schnelleres Verfahren ihr Nervenkostüm. Sie haben schnell Sicherheit Zukunft.

Ein weiterer Punkt ist wesentlich: ein Urteil eines Gerichts entscheidet zwar den Rechtsstreit, d. h. über einen konkreten Anspruch wird entschieden. Das Urteil löst den Konflikt aber nicht. Selbst wenn Sie den Prozess gewonnen haben, bleibt ihnen der Konflikt treu.

Es ist daher allemal besser, die eigene Zukunft in die Hand zu nehmen und einen Konflikts mit Mediation zu bearbeiten als ich in die Hand eines Gerichtsverfahrens mit allen Unwägbarkeiten zu begeben.

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