Im Anschluss an eine internationale Konferenz von Mediatoren in Edinburg unterzeichneten neben 100 Mediatoren und William Ury und die Premierministerin Nicola Sturgeon eine Edinburgher Erklärung internationaler Mediatoren. Ich denke, die Erklärung ist durchaus lesens- und beherzigenswert:

Wir glauben, dass es im Interesse der ganzen Welt und auch unserer eigenen Gemeinschaften liegt, dass schwierige Probleme mit Anstand und Würde diskutiert werden.
Wir glauben, dass es äußerst wichtig ist, Gemeinsamkeiten und beiderseitige Interessen zu finden, wann immer es möglich ist,  und Menschen zu ermutigen, schwierige Probleme konstruktiv und kooperativ zu bearbeiten.
Wir glauben, dass das Herausfinden von Gemeinsamkeiten und beiderseitigen Interessen einen sinnstiftenden und ernsthaften Dialog erfordert, sowie erhebliches Engagement aller Beteiligten.
Wir glauben, dass das Verstehen der zugrunde liegenden Werte und das Ansprechen der grundlegenden Bedürfnisse normalerweise unabdingbar ist um langfristig nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.
Wir glauben, dass eine wiederherstellende Entscheidungsfindung und Autonomie das Herzstück guter Problemlösung sind, soweit es für die Menschen möglich ist, die von schwierigen Situationen am meisten betroffen sind.
Wir glauben, dass Mediatoren eine einzigartige Rolle spielen, diese oben Beschriebenen Prinzipien voranzubringen.
Wir glauben, dass es ein Privileg ist, in einem weiten Feld von schwierigen Situationen in unseren Ländern und Gemeinden und der ganzen Welt als Mediatoren zu handeln.
Wir sehen uns verpflichtet, unsere Dienste anzubieten, um all jenen zu helfen, die sich in unserem Land, der Kommune oder der ganzen Welt in Schwierigkeiten befinden, um damit umzugehen und sie für sie in einer konstruktiven und kooperativen Weise zu lösen.
Wir sehen uns verpflichtet, alles, was wir können, zu tun, um unsere Unabhängigkeit und Unparteilichkeit zu behalten in allen Fällen, in denen wir als Mediatoren handeln sollen, und Vertrauen in unsere Arbeit als Mediatoren herzustellen.
Wir erkennen an und bejahen, dass das Bewahren unserer Unabhängigkeit und Unparteilichkeit in solchen Situationen bedeuten kann, dass irgendein Ergebnis, das erreicht wird, nicht unseren eigenen Sichtweisen oder Wünschen entspricht.
Wir erkennen an, dass das Anwenden dieser Ideen ein langfristiger, subtiler und komplexer Prozess ist, den wir mit Bescheidenheit annähern müssen, und dass eine ganze Palette von Ergebnissen in den vielen verschiedenen Zusammenhängen und Umgebungen, in denen wir tätig sind, möglich ist.
Wir sehen uns verpflichtet, professionelle Standards durch Training, Weiterentwicklung und Weitergabe von guten Erfahrungen aufrecht zu erhalten und zu stärken.
Wir erkennen an, dass es wichtig ist, die Werte, die wir zu stärken suchen, zu veranschaulíchen und wir tun in unserer Arbeit als Mediatoren unser Bestes zu geben um andere zu ermutigen,ebenfalls ihr Bestes zu geben, um:
– Achtung und Höflichkeit all jenen entgegenzubringen, die in schwierigen Gesprächen eingebunden sind, welche Sichtweise sie auch immer haben;
– andere in die Lage zu versetzen, ihre Gefühle auszudrücken, wo das als Teil einer schwierigen Verhandlung notwendig ist;
– anzuerkennen, dass es viele unterschiedliche, tief empfundene und berechtigte Sichtweisen gibt;
– allen Sichtweisen sorgfältig zuzuhören und vollständig zu verstehen zu versuchen, was denjenigen mit anderen Sichtweisen wichtig ist und motiviert;
– vorsichtig zu kommunizieren und persönliche oder andere Anmerkungen zu vermeiden, die unnötige Angriffe verursachen könnten;
– wenn möglich nach Gemeinsamkeiten zu forschen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form gewählt. Gemeint sind selbstverständlich alle Geschlechter.

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