Das ist für manche Medianden eine vermeintlich wichtige und entscheidende Frage. Vor allem bei den Fällen, in die Rechtsanwälte involviert sind – so meine Erfahrung – wird diese Frage oft hochgekocht. Für jeden Mediator ist ganz klar, dass diese Frage absolut unwichtig ist. Mediatoren sind neutral. Da spielt es keine Rolle, wer mich als Mediator ausgesucht hat. Ich werde ihn im Rahmen der Mediation in keiner Weise bevorzugen. Wenn eine zu starke Nähe zu einer der beiden Mediationsparteien besteht, muss ich als Mediator ohnehin prüfen, ob ich in einem solchen Fall mich als neutral einschätze und ich muss natürlich die andere Mediationspartei über eventuell bestehende, die Neutralität beeinträchtigende Fakten informieren.

Und noch eins: Der Mediator (oder die Mediatorin) entscheidet nicht. Es sind allein die Medianden, die festlegen, welche Lösung ihres Konflikts die für sie beste Lösung ist. Das entscheiden nicht die Mediatoren. Also selbst wenn ich nicht neutral sein sollte (was durch das Mediationsgesetz ausgeschlossen sein sollte), also selbst dann sollte das der anderen Partei nicht schaden, weil der Mediator anders als ein Richter nicht entscheidet und auch anders als ein Schlichter keine Lösung vorschlägt. Allein die Medianden erarbeiten die Lösung.

Daher macht es keinen Unterschied, wer den Mediator vorschlägt. Wichtig ist vielmehr, dass es ein Mediator ist, der eine dem Mediationsgesetz genügende Ausbildung hat oder noch besser ein zertifizierter Mediator ist. Wer eine Diskussion darüber führt, wer den Mediator vorschlagen darf oder „wessen Mediator“ beauftragt wird, offenbart allenfalls, dass er von Mediation keine Ahnung hat und nicht weiß, was die Aufgabe und Rolle eines Mediators ist.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form gewählt. Gemeint sind selbstverständlich alle Geschlechter.

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